Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt am Main

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"Was kommt nach dem Abi?"

Text:
Maximilian Müller
Fotos:
Uwe Paulsen
Letzte Änderung:
13.10.2016
Verantwortliche/r:
Jonas Diemer

"Was kommt nach dem Abi?"

Das ist die zentrale Frage, die sich für Schüler der Klassen 12 und 13 eines Gymnasiums stellt. Um den Schülern die Antwort auf diese Frage zu erleichtern, finden immer wieder Kooperationen zwischen Gymnasien und Hochschulen statt.
So auch am 11.6.2010 am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium, wo an diesem Tag drei Professoren der Universität Frankfurt geladen waren. Diese sollten den Schülern ihr jeweiliges Fachgebiet an der Universität näherbringen. Geladen war Prof. Willaschek (Philosophie), Prof. Jussen (Geschichte) und Prof. König (geschäftsführender Leiter des House of Finance).

Gegen 14.30 Uhr ging es los, Prof. Willaschek vom Institut für Philosophie an der Uni Frankfurt machte den Anfang. Nach einer kurzen Vorstellung seiner Biographie beginnt er den interessierten Schülern das Studienfach Philosophie näherzubringen. Seiner Meinung nach sei das Studium „die Erschließung einer neuen intellektuellen Welt“.

Bezogen auf das Studium der Philosophie stehe vor allem die Unterscheidung zwischen philosophischen Alltagsfragen und akademischen Fragen im Vordergrund. Vor allem das Klären der akademischen Fragen sei Gegenstand des Philosophiestudiums. Die Geschichte der Philosophie und das „philosophische Argumentieren“ spielen auch eine wichtige Rolle. Jedoch ist für die Schüler vor allem die Frage nach den beruflichen Perspektiven mit einem abgeschlossenen Philosophiestudium von entscheidender Bedeutung. Wie alle Fragen beantwortet Willaschek auch diese klar und ehrlich. Das „Vertrauen darin, seinen Weg schon irgendwie zu machen“ sei sehr wichtig, da die Vorbereitung auf ein bestimmtes Berufsfeld nicht gegeben sei. Jedoch sei dieses Studium eine exzellente Grundlage für das Lösen komplexer Probleme, weshalb es auf dem Portfolio eines Bewerbers in bestimmten Branchen heute schon lange keine untergeordnete Rolle mehr spielt. Das ist der Grund, warum viele Studenten Philosophie als Nebenfach wählen.

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Nach einigen Fragen und begleitet von großem Applaus macht Prof. Willaschek dann die „Bühne“ frei für Prof. Jussen, Professor für Geschichte an der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt. Jussen erhielt 2007 den Leibniz-Preis für seine Arbeit, den höchstdotierten wissenschaftlichen Förderpreis in Deutschland.
Seinen Vortrag konzentriert er zunächst auf das Studium allgemein, besonders auf die Wahl des Ortes. Er sagt, man solle gut recherchieren über die verschiedenen Hochschulstandorte und nicht unbedingt an seinem Heimatort studieren, um unabhängig zu sein. Außerdem sei ein erfolgreiches Studium Willenssache, da man hart und intensiv arbeiten müsse.
Seine eigenen Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Verwandtschaftsforschung, der politischen Sprache im Mittelalter sowie nationaler Bildgeschichte und Gegenwartskunst.
Die beruflichen Aussichten mit einem abgeschlossenen Geschichtsstudium liegen vor allem im Bereich Schule (Lehrer), Forschung und Arbeit im Archiv oder Museum. Jedoch empfiehlt er auch jedem angehenden Studenten, so viele Praktika wie möglich zu absolvieren, da diese in ihrem Praxisbezug unübertreffbar seien. Auch Jussen beantwortet die Fragen am Ende seines Vortrags sehr klar und wird unter kräftigem Applaus verabschiedet, nachdem er das Wort an Prof. Wolfgang König weitergegeben hat.

Prof. Wolfgang König ist Leiter des House of Finance an der Goethe Universität in Frankfurt. Dort bearbeitet er hauptsächlich die betriebswirtschaftlichen Schwerpunkte E-Finance, Standardisierung, Outsourcing/Offshoring und Projektmanagement sowie die volkswirtschaftlichen Schwerpunkte Währung & Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen.
Durch sein lockeres Auftreten und den angedeuteten heimisch vertrauten Dialekt beginnen die Schüler sofort, zahlreiche, ausdrücklich erlaubte Zwischenfragen zu stellen. König läuft auf und ab, während er alle Schülerfragen genau beantwortet.
Auch hier dreht sich wieder viel um die beruflichen Chancen im Finanzsektor. Die seien groß, da es in der Wirtschaft nun darum ginge, künftige Probleme zu lösen. Mögliche Berufe seien die Arbeit im Unternehmen, bei den Behörden oder auch die Tätigkeit des sogenannten „Eigenunternehmers“.

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Allgemein biete die Arbeit als Assistent eines Vorstandsvorsitzenden einen hervorragenden Einstieg in diesen Berufssektor, da man hier einfach mitbekomme, „wie es geht“.
Wie die anderen wird auch Prof. König mit viel Beifall verabschiedet und beendet so einen sehr interessanten Nachmittag.

Viele Schüler konnten sicherlich ein Fazit für sich am Ende der Veranstaltung ziehen; egal ob es den Ausschluss eines der drei vorgestellten Fächer als mögliches Studienfach beinhaltete oder ob nun möglicherweise alle Fächer in die engere Auswahl für manche Schüler kommen.
Doch eins ist klar: Für Philosophie, Geschichte oder Wirtschaft kommt jetzt natürlich nur noch Frankfurt in Frage!


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