Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt am Main

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Franz Woyzeck - Ein Mensch als Opfer seiner Gesellschaft

Text:
Antigone Akgün
Fotos:
Simon Ranecky
Johanna Schiele
Sophia Wagner
Jian Wiederhold
Roswitha Winter-Stein
Letzte Änderung:
12.07.2010
Verantwortliche/r:
Susanne Battenberg

Franz Woyzeck - Ein Mensch als Opfer seiner Gesellschaft

Es gab drei Aufführungen im Februar 2010 in der Aula des HvGG sowie eine Aufführung im Juni 2010 im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt

"Herzlichen Glückwunsch zur sensationellen Aufführung von `Woyzeck´! Die großartige Leistung der Schauspieler, das tolle Bühnenbild, die professionelle Technik und Choreographie, das Engagement ein so großes Projekt so überaus gelungen zu verwirklichen haben mich tief beeindruckt. Vielen Dank!" Andrea Scheffler, Gästebuch www.hvgg.de, 15.2.2010


Artikel zu den Aufführungen Anfang Februar 2010
von Antigone Akgün
"...Und der Mensch heißt Mensch, weil er irrt und weil er kämpft. Und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt. Und weil er lacht. Und weil er lebt..." Ist das wirklich alles so einfach? Was ist, wenn er nicht mehr hoffen, lachen, mitfühlen, oder lieben, sondern nur kämpfen und irren kann?
Glaubt man Georg Büchner, so verwandelt sich der Mensch dann in eine Figur, die am Abgrund steht und der Stille, der Verzweiflung, ja sogar dem Tode ins Gesicht sieht.
So auch Franz Woyzeck.
Von seinen Mitmenschen gedemütigt und verspottet kämpft er mit aller Kraft für das Wohl seiner Familie. Er lebt und kämpft, weil er liebt, er fühlt mit und erträgt, weil er liebt, er hofft und vergibt, weil er liebt. Nur lachen kann er nicht mehr, weil er nur noch für andere lebt.
Dass es für ihn allerdings keine Gerechtigkeit im Diesseits gibt, zeigt sich im Verhalten seiner Lebensgefährtin, Marie, die sich um ihr persönliches Wohlergehen sorgen möchte und beschließt ihren Franz zu hintergehen.
Nun, liebe Leserinnen und Leser... Kann man Woyzeck nicht verstehen? Ist es nicht menschlich, dass eine unterdrückte, betrogene Person irgendwann aus ihrem inneren Gefängnis fliehen und die Maske des Gutmenschen ablegen wird?
Leider -ja leider!- bohrt sich Woyzeck, indem er nach Rache dürstet und Marie tötet, einen nur noch größeren Schmerz in sein Herz hinein und zerbricht letztendlich an den blutigen Scherben seines Schicksals.
Franz Woyzeck. Eine schwere, tiefsinnige, komplexe Rolle wurde - bei der Aufführung dieses Meisterstückes letzte Woche bei uns am Gagern - zuerst authentisch von Frederik Winter verkörpert. Jeder Funke von Besorgnis und Verzweiflung zeichnete sich exakt in den Gesichtszügen des jungen Künstlers ab. Auch andere -am Gagern bereits bekannte- Schauspieler, wie Carl-Friedrich Thoma, Therese von Alten, Alisa Klasen, oder Jonathan Raspe, skizzierten mit ihrem Können das ungewohnte soziale Umfeld von Franz Woyzeck.
Sicherlich führten alle Mitwirkenden, die wunderbaren, realitätsnahen Kulissen und die sonderbare Atmosphäre bei jedem Zuschauer die berühmt, berüchtigte "Katharsis" herbei und man verließ die räumliche Welt des Woyzeck mit gemischten Gefühlen und neuem Drang nach mehr Gerechtigkeit und Harmonie auf der Welt. Ein großes Lob gilt an dieser Stelle der gesamten Projektgruppe unter der Leitung von Susanne Battenberg und Hans-Martin Scholder für ihr lehrreiches Wirken!
...Franz Woyzeck ist mit Sicherheit ein Mensch. Ein großartiger Mensch. Er steht am Abgrund. Er sieht dem Unglück entgegen. Na, und?

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Bedenken Sie, verehrte Leserinnen und Leser: Das Glück ist vergänglich. Die Freuden sind vergänglich. Das Leben ist vergänglich.
Unsere Lebensphilosophie - die Absicht, welche sich hinter unserem Handeln verbirgt - wird niemals vergänglich sein!...

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