Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt am Main

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Schreiben für die Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Fotos:
Viktoria Dielmann
Lukas Klimzcyk.
Carl-Friedrich Thoma
Friedrich Weyland
Letzte Änderung:
28.07.2008
Verantwortliche/r:
Roswitha Winter-Stein

Schreiben für die Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das Angebot, Artikel für die F.A.Z. zu schreiben, ist schon verlockend. Gilt doch die F.A.Z. als eine der besten Zeitungen weltweit. Das Projekt, das Schülern der fünften bis siebten Jahrgangsstufen aller Schulformen ermöglicht, ihre journalistischen Talente zu entdecken, heißt „Meine Zeitung“. Während der mehrwöchigen Projektphase werden im Unterricht neben dem traditionellen Lehrbuch auch Artikel in der F.A.Z. gelesen und besprochen. Politik, Sport, Feuilleton, alles ist dabei. Viele der jungen „Redakteure“ brauchen zwar zunächst eine gewisse Zeit, um den Sportteil zu finden oder auch die „Rhein Main Zeitung“, um zu erfahren, was passiert ist. Aber dann ist es geschafft und einer beginnt, laut zu lesen. Das ist nicht immer einfach, und über so manches Wort wird gestolpert. Aber schließlich geht es darum, in nicht so weiter Ferne, in dieser renommierten Zeitung den selbstgeschriebenen Artikel zu lesen.
Gemeinsam mit der Lehrerin oder dem Lehrer werden Themen überlegt, die die Mehrheit ansprechen. Schließlich wird demokratisch abgestimmt. Vor Ort wird recherchiert und dann geschrieben. Selbstverständlich gibt es einen Redaktionsschluss, wie bei den Profis, und der muss eingehalten werden.
Endlich ist es so weit. Stolz wird die Zeitung in den Händen gehalten, schon viel geübter als am Anfang und geblättert. Da ist er, der eigene Artikel. Ja, die F.A.Z. „Meine Zeitung!

Folgende Themen wurden behandelt: Der Frankfurter Zoo - Die Kleinmarkthalle - Eintracht Frankfurt – Das Dialogmuseum – Die Frankfurter Sternwarte

Artikel der Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen und der 7c sind am 16.6.2008 in einer Beilage veröffentlicht worden.
Im Anschluss finden Sie veröffentlichte und nichtveröffentlichte Texte.

Roswitha Winter-Stein

eintracht frankfurt_01
eintrachtspieler Heller und Madhavikia
Fans mit Spieler Caio
Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch mit Frau Mund-Berger und Schülern
kleinmarkthalle_04
kleinmarkthalle_01

Schon beim Siebenjährigen standen Tiere an erster Stelle.

Im Rahmen des Projekts „Schüler lesen die FAZ“ interviewte eine Gruppe von Schülerinnen der Klasse 6b des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums den Direktor des benachbarten Frankfurter Zoos, Prof. Dr. Manfred Niekisch. Am Dienstag, den 20. Mai 2008 besuchten sie Prof. Dr. Niekisch gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Frau Irene Mund-Berger in seinem Büro. Ein Fotograf der FAZ und Carl-Friedrich Thoma von der Foto-AG des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums begleiteten die Schülerinnen.

Wollten Sie schon während Ihrer Ausbildung Zoodirektor werden?
Sogar schon früher. Meine Schwester hat bei meinem Vater im Haus einen Wunschzettel gefunden, den ich als Siebenjähriger ans Christkind geschrieben hatte. Darauf stand: Ich wünsche mir Zootiere und Zäune für meine Tiere. Damals waren das noch so kleine Tiere aus Keramikmasse, so ähnlich wie Schleichtiere. Die waren sehr naturgetreu. Im Studium dann habe ich mich in Richtung Naturschutz orientiert, was ich dann auch lange gemacht habe. Aber erst jetzt wird mein „Jugendtraum“ erfüllt.

Was wollen Sie als Zoodirektor Neues einführen und erreichen?
Wir wollen, dass alle unsere Tiere für die Besucher attraktiv sind. Die Tiere, die die Besucher ohnehin nicht sehen können, schaffen wir langsam ab, wenn wir gute Unterbringung haben, weil ein kleiner Zoo es sich nicht leisten kann, große Anlagen für Tiere anzulegen, die man nicht sieht. Dazu gehören die Nebelparder, die sieht man praktisch nicht. In deren Gehege kommen dann Fossas rein, das sind madagaskische Schleichkatzen. Zu den Tieren, die wir abgeben werden gehören auch die Takhi. Die sehen so aus wie eine Mischung aus Kuh und Ziege, Ihr Gehege ist hinter dem Exotarium. Die sind zoologisch sehr interessant, aber die können wir hier nicht richtig halten, denn es sind Tiere aus dem Hochgebirge, denen wird es dann schnell zu warm. Dort kommt dann etwas ganz Anderes hin, was wir hier besser halten können.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer neuen Funktion?
Das ist eine ganze Menge. Also einmal gefällt mir, dass hier fast 150 Leute sind, die alle etwas erreichen wollen. Sie powern jetzt richtig, damit wir unser Ziel erreichen können, nämlich sehr gute Tierhaltung, die auch für die Besucher schön ist. Das zweite, was mir an dem Zoo hier gefällt, ist, dass jeder den Frankfurter Zoo kennt. Und es macht natürlich auch Spaß, mit den Tieren umzugehen. Aber ein Zoodirektor muss auch Sachen machen, die nicht unbedingt Spaß machen: Verwaltungsvorgänge abzeichnen, Entscheidungen treffen. Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag nur Tiere streichle.

Welche besonderen Naturschutzziele haben Sie?
Wir haben mehrere Ziele. Einmal ist es ganz wichtig, dass wir eng mit der Zoolgischen Gesellschaft zusammen arbeiten, deren Vizepräsident ich bin. Die wenigsten Zoos haben eine solche Verbindung zu einer Naturschutzinstitution, die im Gelände arbeitet. Naturschutz muss man nicht nur mit dem Herzen machen. Das ist eine Aufgabe für Profis. Ich habe ja auch 30 Jahre im Naturschutz gearbeitet, international in Afrika und in Südamerika.
Diese Zusammenarbeit mit der Zoologischen Gesellschaft ist etwas ganz Wichtiges. Im Zoo kann man eine Menge für den Naturschutz tun beispielsweise mit dem neuen Menschenaffenhaus, das am 12. Juni eröffnet wird. Wir wollen nicht nur darüber informieren, wie groß Menschenaffen werden oder wie lange die Affenmütter und die Kinder zusammenbleiben, sondern auch was draußen im Gelände interessant ist. Also: Was ist bei den Gorillas im Kongo im Moment los? Damit die Bevölkerung hier sieht, wie es den Tieren draußen geht. Und was man hier in Deutschland machen kann, um die Lebensbedingungen der Tiere in Afrika zu verbessern. Die Nachfrage nach Palmöl zum Beispiel ist eines der großen Probleme, weil durch die Palmölplantagen viele Wälder abgeholzt werden. Palmöl ist ja in ganz vielen unserer Lebensmittel enthalten, ohne dass wir darüber Bescheid wissen. Auch über solche Dinge informiert das neue Menschenaffenhaus.

Dann wollen wir Tiere züchten. In ganz seltenen Fällen kann man Tiere ja auch wieder aussetzen. Das größte Problem ist aber, dass die meisten Lebensräume bedroht sind. Das ist nicht die Hauptaufgabe der Zoos im Naturschutz. Was wir versuchen ist, Tiere zu züchten, damit wir in den Zoos keine Tiere von draußen mehr brauchen. Wir kaufen sowieso keine mehr von Händlern, wir tauschen mit anderen Zoos, damit wir keine verbrauchen, die in der Wildnis gebraucht werden.
Aufklärungsarbeit, die wir als Zoo machen, ist ganz wichtig. Dann die Arbeit auf der Fläche zusammen mit einer professionellen Organisation. Und wir sammeln Geld für Naturschutz. Wir wollen – soweit es im Zoo geht – die Forschung unterstützen, damit man diese Erkenntnisse im Naturschutz nutzen kann. Damit man beispielsweise weiß, wie sich Tiere verhalten und vermehren.

Wie sichern Naturschutzprojekte den Lebensraum der Tiere außerhalb des Zoos?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man richtet Schutzgebiete ein und sagt: „Hände weg“. Da sind Ranger und beschützen den Park. Das zweite ist, dass man mit der einheimischen Bevölkerung zusammen Gebiete ausweist. Bisher gab es hier einen Nationalpark und da einen Nationalpark. Das ist zwar ganz schön, aber es gibt keine Verbindung zwischen den Parks. Also muss man versuchen, dass auf den Flächen außerhalb der Nationalparks mit der Bevölkerung Bedingungen zu schaffen, dass da auch Wildtiere leben können und die Bevölkerung etwas davon hat. Beispielsweise, damit gejagt werden kann und die Bevölkerung Fleisch hat. Oder damit sie im Tourismus rund um den Park arbeiten können. Viele profitieren inzwischen davon, indem sie beispielsweise Stellen als angestellte Parkranger bekommen. Also muss man immer mehr mit der Bevölkerung arbeiten. Deshalb habe ich auch in den letzten 20 Jahren Biologie und Zoologie studiert und in der ganzen Zeit nur mit Menschen gearbeitet. Denn Naturschutzprobleme muss man bei Menschen lösen und nicht bei Tieren.

Eine Frage von Frau Mund-Berger:
Wie weit ist eigentlich das Projekt in Südafrika, die Grenzen nach Mozambique zu öffnen, damit die Wanderwege der Tiere nicht behindert werden?
Ich bin gestern erst aus Südafrika zurückgekommen. Ich war zwei Tage in Südafrika. Das Projekt funktioniert wunderbar. Und das ist ja auch eine wirklich gute Idee, einen Friedenspark zu schaffen. An einigen Stellen der Welt sagt man inzwischen, wir streiten uns nicht mehr wo die Grenze ist, sondern wir machen ein großes Gebiet. Zwischen Equador und Peru zum Beispiel gibt es große Gebiete, wo Tiere einfach wandern können. Die Elefanten haben das früher getan und tun es hoffentlich heute wieder.

Wie hoch sind in etwa die Ausgaben des Zoos für Nahrung?
Wir versuchen, nicht billiger, sondern besser einzukaufen. Also nicht Gefrorenes von irgendwoher, sondern gesundes und frisches Fressen möglichst aus der Umgebung.
(Fragt die Sekretärin) Es sind 420.000 Euro im Jahr

Was gibt es innerhalb des Zoos für Ausbildungsplätze?
Wir bilden Tierpfleger zusammen mit dem Opelzoo aus. Wir haben sogar eine eigene Schule, eigene Pädagogen, deren Ausbildung ist sehr gut, die werden alle übernommen oder finden anderswo eine Stelle.

Was halten Sie von dem Rummel, der in Berlin um Knut gemacht wurde?
Da konnte der Zoo ja gar nichts dafür. Die Leute haben denen ja praktisch die Tür eingerannt. Und die haben das ganz geschickt vermarktet. Es ist auf der einen Seite schön, dass Menschen sich für Tiere interessieren, vor allem wenn es so niedliche Tiere sind. Die Geburt von unserem Greifstachler war biologisch sehr wichtig, ist aber nicht so niedlich anzuschauen. Aber jetzt ist gerade eine Giraffe geboren. Der Rummel um Knut hat ja nichts mit einer zoologischen Sensation zu tun, es ist einfach niedlich gewesen. Aber ich habe immer gesagt, ein guter Zoo muss auch ohne Eisbärbabies interessant sein. Das heißt, wenn einer junge Eisbären hat, ist das gut, aber das heißt nicht, dass wir uns Eisbären anschaffen.

Halten Sie es für möglich, dass es im Frankfurt Zoo wieder Elefanten gibt?
Nein. Um Elefanten zu halten, muss man richtig Platz haben. Man muss auch männliche Elefanten halten, denn nur weibliche Tiere, das ist nicht artgerecht. Man man kann im Moment auf jeden lebenden Elefantenbullen einen toten Pfleger rechnen. Das ist zu gefährlich. Deshalb muss man eine große, sichere Anlage haben. Und man muss die jungen Elefanten loswerden. Es gibt ein paar zoologische Gärten, die züchten Elefanten, die überlegen sich jetzt schon, ob sie in ein paar Jahren die Elefanten nicht töten. Und das möchte ich nicht. Wir haben ja keinen Platz. Wer Elefanten sehen möchte, den schicken wir in den Opelzoo. Und die schicken alle, die Pinguine und Menschenaffen sehen wollen, zu uns. So arbeiten wir wieder zusammen.

Welches ist Ihr Lieblingstier?
Wenn ich jetzt ein Tier rausnehme, sind die anderen beleidigt. Ich könnte jetzt sagen, mein Lieblingstier ist unsere Katze. Mein Lieblingstier im Zoo ist die Gelbbauchunke, über die habe ich meine Doktorarbeit geschrieben habe. Die Gelbbauchunken sind wahnsinnig spannend.
Aber es ist schon wirklich toll, wenn man einen Gorilla wie den Matze hat, der einen erkennt, wenn man kommt. Der weiß inzwischen auch, wer der Boss auf der anderen Seite ist. Aber er hält sich immer noch für den Oberboss. Menschenaffen sind natürlich toll. Aber wenn ihr mich fragt, mag ich die Frösche am meisten. Aber das sind ja eigentlich auch wieder keine typischen Zootiere.

Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.

Die Fragen stellten Lisa Nachtwey, Ellen Woitzik, Xuan Ngan Bui und Julia Nowak 6b

                                                      
Artgerechte Tierhaltung im Frankfurter Zoo

Eine Tierhaltung ist nur dann artgerecht, wenn die Tiere sich immer noch an ihren natürlichen Bedingungen orientieren können. Das heißt, man ermöglicht ihnen so weit wie möglich, ihr Lebensgefühl wie in der Natur zu bewahren und zurückzugeben. So können sie, so weit es geht, nach und mit ihren natürlichen Bedürfnissen leben. Aber eine artgerechte Tierhaltung ist immer ein Kompromiss, denn eines nimmt man allen Tieren immer --- ihre Freiheit! Der Frankfurter Zoo versucht jedoch immer einen guten Kompromiss zu finden.
Jeder zoologische Garten versucht natürlich, dass die Käfige und Gehege dem natürlichen Lebensraum der Tiere angepasst werden. Der Frankfurter Zoodirektor wünscht sich vermutlich oft, wenn er in seinem Büro sitzt und über die Gestaltung seines Tiergartens nachdenkt, dass sein Zoo so groß wäre wie ein Nationalpark in Afrika. Doch da der Platz beschränkt ist, muss man einen Miniaturlebensraum für die Tiere schaffen, damit sie sich wohl fühlen.
Der Zoo hat viel Geld in ein neues Affenhaus investiert, das bis zum 150. Geburtstag unbedingt fertig gestellt werden soll. Viele Architekten haben sich Gedanken gemacht, wie man das Affenhaus bauen kann, damit dort mehr Auslauf für die Affen ist und sie sich von Ast zu Ast schwingen können. Die entwickelte Lösung scheint ihnen auch gut gelungen zu sein.
Tiere in Gefangenschaft zu halten und zu züchten, hat aber auch große Vorteile: Man kann sie vor dem Aussterben bewahren.
Man dachte zum Beispiel eine Zeit lang, dass die Mhorrgazelle ausgestorben sei. Doch ein spanischer Mhorrgazellenliebhaber hielt sich acht Mhorrgazellen als Haustiere und züchtete sie. Der Frankfurter Zoo hatte so das Glück, dass er dadurch auch die Mhorrgazellen für sich gewinnen konnte und ihnen ganz besonders das Gefühl zu geben versucht, wie in der freien Natur zu leben.
Um diese ganzen Ziele des Frankfurter Zoos zu unterstützen, kann man helfen. Wenn man im Zoo Tiere hat, die man besonders mag, kann man eine Tierpatenschaft eingehen.

Denn steckst du etwas Geld in das Frankfurter Zoohaus,
bekommst du von den Tieren viel Applaus!

Die Klasse 6 b des Heinrich von Gagern Gymnasiums hat eine Patenschaft für eine Mhorrgazelle übernommen.

Can Arslan, Christian Schreiber, Hendrik Horvatinovic, Lukas Maier


Die Patenschaft der Klasse 6b des H.v.G.G. im Frankfurter Zoo
 
Die Mhorrgazelle, auch Damagazelle genannt, ist das Patentier der Klasse 6b des Heinrich- von- Gagern-Gymnasiums aus dem Frankfurter Zoo. Sie ist eine Gazellenart aus der Familie der Hornträger und lebt in Nordafrika. Mhorrgazellen sind die größten Gazellen mit einer Größe von 140 bis 165 cm. Die Klasse 6b des H.v.GG. hat die Mhorrgazelle als Patentier ausgewählt, weil diese durch das starke Bejagen vom Aussterben bedroht war. Sie gilt seit 1968 im Freiland als ausgestorben. Nur zufällig gelang es durch einen spanischen Offizier, der in Privatzucht acht Tiere züchtete, mit Hilfe von Biologen die kleine Gruppe von Tieren wieder zu einer großen Herde heranzuzüchten. Um den Bestand der Tiere zu gewährleisten und zu verhindern, dass die Herde von Krankheiten und von Bejagung zerstört wird, wurden kleine Gruppen in Zoos geschickt, auch in den Frankfurter Zoo. Außerdem kann die Klasse 6b die Mhorrgazelle jeden Tag aus dem zweiten Stockwerk des Treppenhauses sehen. Ihr Aussehen gefällt den Schülern gut. Die Mhorrgazelle ist überwiegend braun und an der Bauch- seite weiß. Mhorrgazellen leben in Gruppen, die je nach Jahreszeit aus 15 bis mehreren hundert Tieren bestehen kann. Sie sind genauso wie alle anderen Gazellenarten Pflanzenfresser.
 

C. Klinnert, C. Mix, F. Brendel und M.Schroeder


Von Eisbären, Fischen und anderem Getier

Fische kennen Schüler heute zumeist als Fischstäbchen von Käpten Iglu. Gemeinhin werden Fische heute nicht mehr in die Zeitung des Vortages eingewickelt.
Dass die Zeitung von gestern, sogar von vorgestern dennoch ein gewisses Interesse beanspruchen kann, erfuhren die Schüler der Klasse 6a, als sie sich daran machten zu ergründen, wie die Zeitung bestimmte Themen im Verlauf verfolgt. Die Schüler und Schülerinnen verfolgten das mit. „Was wird ausG8?“, „Soll es einen Olympiaboykott geben?“, „Wächst Frankfurt in den Himmel?“ „Ist die Zeitung für Kinder langweilig?“, mit diesen und viele anderen Fragen beschäftigen sie sich.
Sie sammelten, schnitten aus, machten Befragungen und kommentierten ihre Befunde. Sie erstellten faustdicke Folder mit manchmal weniger faustdicken Überraschungen. Tischtennis kommt in der Zeitung nicht vor, aber der Dalai Lama hat Saison. Dass wir noch einen Papst haben, wenn auch nur einen Literaturpapst, der auch ewige Wahrheiten verkündet, auch das war ein Thema. Dass Politiker es nicht immer mit der Wahrheit so genau nehmen, auch darüber gibt die FAZ Auskunft. Warum aber so viele Fotos von Tieren in der Zeitung auftauchen? Vielleicht, weil Tiere doch die besseren Menschen sind, mutmaßte eine Schülerin.Aber auch, dass es überhaupt in der Welt nicht gerecht zugeht, dass man sich aber einigen soll, so lautete vielfach der Appell an Chinesen wie Tibeter. Oder: „Auch hierzulande geht nicht alles mit rechten Dingen zu“, stellten die Schüler am Beispiel von G8 fest.
Aber nicht nur sie sind betroffen. Auch die Eisbären sind es, durch den Klimawandel, wenn sie nicht gerade Knut heißen und im Berliner Zoo wohnen. Warum die Frankfurter Lions nicht deutscher Eishockeymeister wurden, blieb bis zuletzt ungeklärt. Und warum die Politiker nicht dafür sorgen, dass gewaltverherrlichende Computerspiele im Internet (wie in China) nicht einfach gesperrt werden, konnte auch nicht beantwortet werden.
Unterm Strich wurde aber auch deutlich, dass die Zeitung für Kinder von zwölf Jahren nur eben ein gewisses Interesse findet. Immerhin fiel auf, dass die „FAZ“ zuweilen auch philosophisch daherkommt, wenn sie etwa die Berichterstattung über Tibet mit Laotse-Sätzen flankiert.
Obwohl Kurt, Angela, Guido und Joschka täglich für Schlagzeilen sorgen, und sich die Welt vermeintlich in Tabellen und Diagrammen auf der Finanzseite widerspiegelt, für die Schülerinnen und Schüler scheint zuletzt das Wetter höchst bemerkenswert. Wollen sie doch wissen, ob morgen Schwimmbadwetter ist. Und wie die Sommerferien werden, wetterbedingt.
„Alle reden vom Wetter“, das blieb aber längst nicht das Fazit der Beschäftigung. Die Kinder machen sich Sorgen um die Welt und ihre Geschöpfe. Ob es um die Folgen von Naturkatastrophen in Birma, ob es um misshandelte Kinder oder um Kinder im Cyberspace geht, sie haben Einiges gelernt. Aylan schrieb am Schluss: „Aber ich bin mit fast nichts gekommen und mit viel gegangen.“ Der Satz könnte von Laotse, dem Dalai Lama oder auch Knut stammen. Fischstäbchen können das leider nicht behaupten.

Rudolf Mandler, Lehrer der Klasse 6a


„Ich will da noch mal rein!“
das Dialog Museum Hanauerlandstraße


Das Dialog-Museum wird größtenteils von Blinden und Sehbehinderten geleitet. Mit Hilfe dieses Museums wollen Blinde Sehende in eine Welt ohne Licht einführen. Unsere Führerin, Dorothe, wartet in einem Raum, der schon stockdunkel ist. Vorher hat uns ein Mitarbeiter des Dialog-Museums Blindenstöcke gegeben. Nun tasten wir uns an der Wand mit Hilfe der Blindenstöcke in die finstere Ungewissheit vor. Immer der Stimme von Dorothe nach. Man hört das Zwitschern der Vögel und das Plätschern eines Baches. „Geht rechts an mir vorbei!“ Wir stehen jetzt dicht vor einem „Wasserfall“. Davor ist ein Geländer. Es ist verflixt schwer, sich in der Dunkelheit zurecht zu finden. Seit ich hier war, bin ich wirklich froh, dass ich sehen kann.
Dann geht es weiter über eine Brücke, die gefährlich schwankt, in einen Wald. Der Boden ist ganz weich und meine Füße sinken ein bisschen ein. Plötzlich fliegen „Tauben“ ganz dicht neben uns auf, was uns einen ganz schönen Schrecken einjagt. Kurz danach stößt mein Stock gegen etwas Metallenes. Ein Mülleimer, wie sich herausstellt. Daneben ist eine Bank, auf die wir uns setzen sollen. „Hoffentlich setze ich mich nicht daneben...“, denke ich. Aber bevor ich mir noch weitere Gedanken machen kann, sitze ich schon. Ein paar Sekunden später sollen wir schon wieder aufstehen. Wir tasten uns in einen Raum hinein, in dem wir uns hinlegen dürfen. Wir hören Musik. Nicht laut, aber trotzdem schön. Danach geht es weiter in die „Stadt“. „An der Wand entlang und an der Ecke anhalten!“, weist Dorothe uns an. In der „Stadt“ ist es ziemlich laut. So laut, dass wir uns gegenseitig fast nicht verstehen können. Wir tasten uns voran, an einer Hauswand mit Fenstern und einer Tür. Wir klingeln. Leider ist niemand da, nur Hunde schlagen an. Über eine Ampel mit akustischem Signal führt uns unser Weg zu einem Gemüsestand. Weiter zu einer (leider nicht funktionierenden) Telefonzelle und einem Briefkasten geht es in die Dunkelbar. Ein paar Leute aus meiner Gruppe kaufen sich Chips oder Süßes. Dann dürfen wir Dorothe die Fragen, die uns seit diesem Erlebnis auf der Zunge brennen, stellen. Alle beantwortet sie bereitwillig.
Als wir wieder ins Tageslicht treten, bleibt Dorothe zurück.
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie sie eigentlich aussieht. Für mich ist sie sozusagen eine körperlose Stimme.
Was ich auf jeden Fall weiß: Es war klasse!!! Ich will da noch mal rein!!!

Hannah Reisch, Klasse 6a


Einmal im Leben blind sein

Noch einmal zurück blicken und dann heißt es: Eintauchen ins tiefe
Schwarz. Nahezu panisch sucht man nach einem Lichtschein, aber
vergeblich. Es ist stockfinster. “Wohin jetzt? Wo müssen wir
langgehen“, fragt man sich. Plötzlich hört man eine Stimme: “Sind alle
da? Gut. Ich heiße Petrus und ihr?“
Man fühlt sich erleichtert und sicher, die Stimme des Blinden-Führers zu hören, der dich durch seine Welt führen wird.
Es ist die Welt der Blinden im ‘Dialog im Dunkel«. Eine Welt im Kleinen.
Nachdem alle ihren Namen genannt haben, geht es durch eine Tür, in den Wald: lautes Vogelgezwitscher ist zu hören ist. In der Nahe rauscht ein Bach. Petrus führt uns zu einem kleinen Wasserfall und wir dürfen die Hand unter das Wasser halten. Weiter geht es über eine stark schwankende Hängebrücke, durch Schlamm und zu einer Bank, wo wir uns kurz ausruhen.
Der nächste Haltepunkt ist der Musikraum. “Legt euch hin, die Füße zu mir. Hier werdet ihr gleich Musik hören. Von rechts, von links, von vorne, von hinten, von der Mitte des Raumes, von oben und sogar aus dem Boden wird die Musik kommen“, erklärt Petrus, Und schon geht es los und es ist genau so, wie er es beschrieben hat. Der Boden beginnt zu vibrieren. Als Blinder spürt man die Musik.
Wir müssen aber schon weiter. Es geht in die Stadt. Es geht über Straßen und an Hauserfassaden vorbei. Auf die Frage, welche Farbe das Auto, das wir gerade ertasten, hat, antwortet jemand: “Bestimmt rot!“ ‘Wieso rot?‘ - “Ach ja, es ist ja wohl schwarz!“
Zuletzt in der Dunkelbar. Es gibt zu essen, es gibt Getränke und Süßigkeiten. Es gibt auch Chips. Es ist wie im richtigen Leben, bloß dunkel.
Alle gönnen sich einen Snack zur Fragerunde. Petrus, er war unser Fels, sagt: „ Es gibt einen Pakt, den alle Guides einhalten. Ihr seht uns nicht, wir sehen Euch nicht.“ Damit war die Frage erledigt, ob er sich uns im Hellen zeigt.
Damit ist aber auch die Führung vorbei, aber irgendwie, will man doch weiter
blind bleiben. Und wenn auch nur für eine Stunde.

Sara Milan 6a


Unsere 4 Sinne

Wir, die Klasse 6a vom Heinrich von Gagern Gymnasium, stehen in der Eingangshalle des Dialogmuseums . Wir wollen die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“ besuchen. Wir wollen herausfinden, wie es ist, blind zu sein.
Mit Blindenstöcken ausgerüstet, werden wir zu unserem Guide geführt. Plötzlich umgibt uns völlige Dunkelheit. Da sagt eine Stimme zu uns: „Hallo, ich bin Petrus, euer Guide. Ich führe euch durch die verschiedenen Räume. Falls ihr Angst bekommt, begleite ich euch nach draußen.“
Wir stellen uns auch vor. Unsicherheit breitet sich zuerst aus. Das Knirschen unter den Füßen.
All die Stimmen und Rufe. Kurz, wir fühlen, hören und riechen Dinge, die man, wenn man sehen kann, sonst kaum beachtet. Alles, was uns vertraut ist, ist verschwunden. Wir müssen uns auf die übrigen Sinne verlassen.
Im Wald sind wir alle erst unsicher, aber als wir in den nächsten Raum, den Musikraum, treten und uns hinlegen, um die Musik, die von allen Seiten kommt, auf uns einwirken zu lassen, entspannen wir uns wieder. Das Schönste ist, dass der Boden leicht vibriert.
Dann gehen wir durch die Stadt. Wir kommen an einem Obststand vorbei. Viele Gerüche steigen uns in die Nase.
Im letzten Raum erwartet uns die Dunkelbar. Es ist schwierig, sich hier zurecht zu finden. An der Theke passen wir auf, dass uns das Geld nicht hinunter fällt und wir unsere Getränke nicht umwerfen. Woran erkenne ich eigentlich, mit welchem Eurostück ich bezahlen muss? An einem Tisch unterhalten wir uns ein letztes Mal mit unserem Guide.
„Dürfen wir Sie später mal sehen? “ Aber Petrus antwortet: „Wir haben einen Pakt. Wir können euch nicht sehen, ihr könnt uns nicht sehen.“
Wir verabschieden uns von unserem Guide, der in die Dunkelheit
zurückbleibt. Er war unser Fels. Wir treten durch den letzten Gang. Da. Licht.

Charlotte Rumer, 6a HvGg, 25.05.2008


Wie entsteht eine gute Reportage?

Im Rahmen unseres Zeitungsprojektes besuchten wir am 8. Mai 2008 die Frankfurter Kleinmarkthalle, um uns mit ausreichend Informationen für unseren Zeitungsartikel auszustatten. Wir befassten uns in Gruppen mit verschiedenen Fragethemen, die wir im Deutschunterricht vorbereit hatten. Diese waren zum Beispiel „exotische Spezialitäten“, „älteste und beliebteste Stände“, „Preisvergleich“ oder „ausländische Stände“. Verschiedene Gruppen fragten nur nach einzelnen Waren, wie beispielsweise nach Brot, Obst oder Gemüse. So gingen wir – in Grüppchen aufgeteilt - durch die Markthalle und befragten Händler, Verkäufer und Kunden. Die meisten beantworteten unsere Fragen bereitwillig, während wir die wichtigsten Informationen, den Namen des Standes und der Person, mit der wir sprachen, schnell notierten.
Viele Kunden schätzen die Markthalle wegen der großen Auswahl, auch an ausländischen Spezialitäten, der Frische, der Freundlichkeit und der schönen Einkaufsatmosphäre. Und das stimmt wirklich: An vielen Ständen bekamen wir eine Kleinigkeit geschenkt, und wir durften uns oft schmeckend, riechend oder tastend überzeugen. Es lohnt sich also, mal wieder in der Kleinmarkthalle einkaufen zu gehen.

Magdalena Rassmann, Alina Trosdorf, im Deutschunterricht bei Frau Battenberg 6d


Ein Stück Frankfurt mit Herz
Einkaufen mal ganz anders – in der Kleinmarkthalle.


„Esst Friesers Obst und Gemüs´ - ist gut fürs Hirn und für die Füß´“, heißt es an einem der ältesten Obst- und Gemüsestände in der Kleinmarkthalle Frankfurt. Wir reden noch nicht lange mit den Verkäufern, da bekommen wir Nektarinen geschenkt und dürfen für ein Foto sogar hinter den Stand kommen. Seit über 65 Jahren leiten die Friesers das Familienunternehmen. Alles kommt aus eigenem Anbau, der in Oberrad betrieben wird, hören wir von Michaela Frieser; auch die Spezialität des Betriebes, die Kräuter für die Frankfurter Grüne Soße.
Die Kleinmarkthalle gibt es aber nicht erst seit 65 Jahren. Schon 1871 plante man bereits den Bau einer Markthalle für Frankfurt, da die Stände in der Hasengasse und auf der Zeil keine Überdachung hatten. Im Frühjahr 1879 wurde dann endlich, nach acht Jahren, die über 4000m2 große Markthalle zwischen der Hasen- und der Fahrgasse fertiggestellt. Im zweiten Weltkrieg wurde die alte Markthalle fast vollständig zerstört, so dass niemand mehr an einen Wiederaufbau glaubte. Erst 1954 wurde die neue Markthalle von Oberbürgermeister Dr. Kolb eingeweiht.
Noch heute fällt der 50er-Jahre-Bau durch seine besondere schräge Dachform ins Auge. Auf zwei Etagen erhält man von frischem Obst über Gemüse, Fisch, saftigem Fleisch, duftenden Blumen und knusprigen Backwaren bis zu einer großen Auswahl exotischer Spezialitäten. An allen Ecken locken Leckereien zum Probieren.
„Es gibt mindestens 80 ausländische Läden“, versichert uns Canan Sözer vom Stand „Pinocchio“. Auch dieser Stand ist ein Familienbetrieb, der seit acht Jahren in der Kleinmarkthalle ist. Neben diesem findet man hier eine große Anzahl von Läden mit u.a. italienischen, griechischen, türkischen, französischen, persischen, südostasiatischen, neuseeländischen, österreichischen und sogar südafrikanischen Spezialitäten.
„Freundlichkeit ist alles“, erklärt uns ein Händler, doch nicht alle scheinen das zu wissen. „Wir beantworten keine Fragen“, wirft uns die Verkäuferin eines Standes an den Kopf. Zeit ist Geld, und Geld kann man nie genug haben, scheint das Motto einiger Geschäfte zu sein. Doch wir wussten bereits vorher, dass wir als Journalisten einiges einstecken müssen. Aber die meisten Händler sind sehr freundlich und humorvoll. Wir bekommen Muscheln, Glückskekse, Paprikas, Oliven, Wurst, Apfelchips und viele weitere Dinge geschenkt. „Ich mach’ dir einen guten Preis“, wird uns nicht nur einmal angeboten, wenn wir etwas kaufen wollen. Natürlich haben wir auch Glück: Vormittags an Werktagen können sich die Verkäufer noch Zeit für uns nehmen. Langsam, gegen Mittag, füllt sich die Halle mit Kunden, die einkaufen, schnell zu Mittag essen, dabei sogar noch telefonieren oder einen Kaffee trinken. Aber auch Touristen lassen sich einen Besuch nicht entgehen. Heute morgen hat sich ein Kölner hierher verirrt, der sich die Halle nicht entgehen lassen will. Besonders freitags und samstags herrscht reger Betrieb. Auch an manchen Feiertagen öffnet die Kleinmarkthalle ihre Türen und wird gut besucht, vor allem von denen, die noch schnell den ein oder anderen Festtagsbraten besorgen oder das Osternest füllen müssen.
Doch auch am Mittwochvormittag haben einige Verkäufer alle Hände voll zu tun.
Durch ihre günstige Lage in der Innenstadt kann man die Kleinmarkthalle von überall her gut erreichen – sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Fahrrad, und auch ein Parkhaus ist in der Nähe.
Anhand der Menschentrauben sieht man, dass einige Stände wohl besonders beliebt zu sein scheinen: „Wurst Dey ist preiswert, hat immer frische Waren und die Bedienungen sind sehr höfIich“, findet Magrid Maier, eine nette, rüstige ältere Dame, die sich am liebsten in der Markthalle ihr Lammkotelette kauft.
Aber auch der Italiener „Teos“, bei dem Frau Zichner aus Neu Isenburg „Schinken und tolles Brot“ aus Italien kauft, gehört zu den gut besuchten Ständen. Ein junger, gut gelaunter Verkäufer aus Jordanien geht seinen Espresso am liebsten in dem neuen Café in der Mitte der Markthalle trinken, aber „jeder Stand hat seine Besonderheit“, erklärt Ali lachend, als wir ihn nach seinem Lieblingsstand fragen, und widmet sich wieder dem Verkauf seiner Waren.
„Sind die Supermärkte eine Konkurrenz?“, fragen wir, denn die frischen Waren drücken die Preise in die Höhe, was ein Nachteil für viele Frankfurter ist: „Ich kann es mir nicht immer leisten, hier einkaufen zu gehen“, bedauert eine ältere Frau. Aber Michael Langgärtner von „Langgärtners Backwerk“ erklärt schmunzelnd: „Es ist etwas teurer, aber natürlich ist die Qualität oft besser als im Supermarkt“, und damit vertritt er die Meinung vieler vorbeigehender Kunden, die wir befragen können. Sie schätzen es, in der Kleinmarkthalle keine Tiefkühlkost oder Waren mit Konservierungsstoffen zu kaufen. „Ein guter Stand ist Frische“, hören wir von einem Händler, der seine Waren aus Deutschland, Australien und Japan bezieht. Die Frische, die große Auswahl an Produkten, die Qualität und das angenehm herzliche Klima lockt viele Kunden an.
 „Die Kleinmarkthalle wird nicht Bankrott gehen“, versichert die Verkäuferin eines Wurstwarengeschäfts, denn für viele ist es auch eine Tradition, hier einkaufen zu gehen. Und die viele Händler sind gerne hier: „Es macht Spaß, in der Kleinmarkthalle zu arbeiten, weil uns die Atmosphäre gefällt“, erklären uns die Verkäuferinnen von Wurst Dey. Da nimmt man sogar die ungewöhnlichen Arbeitszeiten in Kauf: „Bevor der Hahn kräht“, antwortet Tanja Haag vom Lebensmittel- und Brotstand „Lebe gesund“ auf die Frage, wann sie aufsteht. Aber „ich mache es aus Überzeugung“, sagt Tanja Haag, was wir ihr glauben. Herr Altudan schläft sogar nur bis 2:30 Uhr nachts und geht dann auf den Großmarkt, um dort noch die besten Waren zu bekommen. Das ist zum Glück nicht bei allen so: Die meisten stehen zwischen fünf und halb sieben auf und machen sich auf den Weg zur Arbeit. Es scheint sich zu lohnen, davon haben wir uns überzeugt. Aufgrund unserer Recherchen können wir eines unterschreiben: Die Kleinmarkthalle ist eben „ein Stück Frankfurt mit Herz“.
Vielen Dank für die netten Auskünfte und die leckeren Dinge, die wir probieren durften!

Eine Reportage der Klasse 6d


Fragen an den Trainer der Frankfurter Eintracht Friedhelm Funkel

Wer „kauft“ die Spieler?
Vorstandschef Heribert Bruchhagen, Chefscout Bernd Hölzenbein und ich als Cheftrainer entscheiden gemeinsam. Nur wenn wir alle drei beschließen, einen Spieler zu holen, verpflichten wir ihn auch.

Wie lange wollen Sie noch bei der Eintracht bleiben?
Ich kann mir gut vorstellen, noch sehr lange bei der Eintracht zu arbeiten. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe eine Mannschaft, die noch einiges erreichen kann..

Wie motivieren Sie die Spieler vor einem Spiel?
Ich brauche die Mannschaft nicht groß zu motivieren, denn die Spieler sind motiviert genug und wollen, wie ich, möglichst jedes Spiel gewinnen.

Werden Sie oft von Spielern auf der Straße erkannt - wenn ja was machen sie dann?
Wenn ich einen meiner Spieler treffe, dann sagen wir natürlich „Hallo“ und reden kurz miteinander.

Haben Sie als Trainer ein Vorbild?
Nein, ein Vorbild habe ich nicht, aber ich habe großen Respekt vor den Leistungen einiger meiner ehemaligen und aktuellen Kollegen.

War Trainer früher mal Ihr Traumjob /Wollten Sie schon immer Trainer werden?
Schon während meiner aktiven Zeit als Spieler stand für mich fest, dass ich dem Fußball erhalten bleiben möchte und den Trainerschein machen möchte. Der Fußball hat mir als Spieler so viele schöne Momente gegeben, die ich gerne als Trainer an junge Menschen weitergeben möchte.

Was ist Ihr Ziel für die nächste Saison?
Wir wollen uns jedes Jahr in allen Bereichen ein bisschen verbessern und den Fans im Stadion attraktiven Fußball bieten.

Worüber freuen Sie sich / haben Sie sich am meisten gefreut?
Ich bin eine „rheinische Frohnatur“ und kann mich über viele Dinge freuen. Auf Eintracht Frankfurt bezogen freut es mich, dass viele Spieler ihre Verträge verlängert haben und ich somit weiter mit ihnen arbeiten kann.

Ab wie viel Jahren darf man beim Nachwuchstraining der Eintracht teilnehmen?
Das geht ja schon bei den Bambini los. Die sind 5 und 6 Jahre alt.

Sind andere Trainer für Sie Freunde, Kollegen oder Konkurrenten?
Es gibt Trainerkollegen mit denen ich richtig befreundet bin und sie auch hin und wieder privat treffe. Mit allen anderen Bundesligatrainer habe ich ein sehr kollegiales Verhältnis.

Wann kaufen Sie endlich Cristiano Ronaldo?
Wenn er nicht mehr bei Manchester United spielen möchte, kann er sich gerne bei uns melden (… lacht).
Ab wie viel Jahren darf man Trainer werden?
Um in der Bundesliga Trainer zu sein, sollte man schon ein gewisses Alter erreicht und genug Erfahrung gesammelt haben. Aber mit dem Trainerjob kann man schon als Jugendlicher Fußballer beginnen. Es gibt Jugenspieler, die mit 15, 16 schon Bambini-Mannschaften betreuen.

Wie fanden Sie den „Rausschmiss“ von Mirko Slomka?
Natürlich bedaure ich jede Entlassung eines Kollegen von mir. Aber ich möchte mich nicht darüber äußern, weil ich nicht alle Hintergründe für diese Entscheidung kenne.

Worüber ärgern Sie sich (bei Spielern) am meisten? Oder kommt das gar nicht vor?
Ich ärgere mich über selbstverschuldete und unnötige Niederlagen. Aber am meisten ärgert es mich, wenn ein Spieler sein vorhandenes Talent nicht umsetzt und sich nicht weiterentwickelt – denn Fußballprofi zu sein, ist der schönste Beruf, den man sich vorstellen kann.

Die Fragen stellten die Schüler der Klasse 7c


Fragen an den Pressesprecher der Eintracht Frankfurt Carsten Knoop

• Was sind Ihre Aufgaben bei der Eintracht?
Mein Kollege und ich sind für alle Drucksachen von Eintracht Frankfurt inhaltlich verantwortlich, wir erstellen die offiziellen Pressemitteilungen, organisieren und leiten die Pressekonferenzen, koordinieren Interview- und Terminanfragen für Spieler- und Trainer, bearbeiten die Anfragen der Medien, stellen die Pressekarten für die Pressetribüne aus, beantworten Anfragen von Fans und, und und
• Wie lange sind Sie schon Pressesprecher?
Ich habe im Oktober 2000 bei der Eintracht angefangen, bin also seit acht Jahren hier. Pressesprecher bin ich seit 2001.
• Haben sie eine Ausbildung bzw. ein Studium?
Ich habe in Frankfurt Sportwissenschaften studiert und eine Ausbildung zum Wirtschafts-Sportreferenten in Köln absolviert. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit waren dabei immer Schwerpunkte.
• Wie viele Interviews geben Sie täglich und wem?
Die Medien interviewen lieber die Spieler, den Trainer oder den Vorstand, weil diese wesentlich bekannter sind als der Pressesprecher. Gelegentlich kommt es aber auch mal vor, dass ich einen Radio- oder Fernsehsender ein Interview gebe – da geht es dann eher um ganz allgemeine Dinge über Eintracht Frankfurt. Das kommt aber vielleicht zweimal im Monat vor.
• Die Aufgabe des Pressesprechers ist u.a. positiv über den Verein zu berichten. Wie können Sie etwas Positives berichten, wenn die Eintracht eine Niederlage erlitten hat? Was machen Sie dann in so einer Situation?
Es kommt natürlich immer darauf an, wie die Niederlage zustande gekommen ist. Haben wir gut gespielt und trotzdem verloren, dann kann man viele positive Dinge sehen. Im anderen Fall (schlecht gespielt und verdient verloren) fällt es natürlich wesentlich schwerer. Man muss realistisch sein, weil man ansonsten unglaubwürdig erscheint, aber auch eine gewisse Portion Optimismus verbreiten.
• Haben sie Kontakt zu den Spielern?
Dadurch, dass wir von der Presseabteilung fast täglich die Spieler sehen und mit ihnen sprechen, haben wir natürlich auch einen guten und engen Kontakt zu ihnen. Aber privat unternehmen wir mit ihnen eher nichts gemeinsam.
• Gefällt Ihnen ihr Beruf?
Es ist mein absoluter Traumberuf. Es gibt nicht viele, die Pressesprecher bei einem Fußball-Bundesligaverein sind und es ist ein Privileg, diesen Beruf ausüben zu dürfen, auch wenn man oft an Wochenenden unterwegs ist. Das nimmt man aber dann auch gerne dafür in Kauf.
• Was war Ihre schlimmste Situation als Pressesprecher?
Das war im Sommer 2002, als wir beinahe keine Spiel-Lizenz bekommen hätten und zahllose Medienanfragen eingingen, die ich beantworten musste.
Peinlich ist natürlich auch, wenn man sich bei einer Pressekonferenz verspricht. Das ist mir, zum Glück, aber bisher nur einmal passiert, als ich Eugen Hach als Trainer von Unterhaching vorgestellt habe, er aber damals Trainer von Greuther Fürth war. Da bin ich mit den „hach“ durcheinander gekommen.

Die Fragen wurden von der Klasse 7c gestellt


Fußballfieber
Unser Tag bei der Eintracht


Es ist ungefähr zehn Uhr morgens, Fußball liegt in der Luft. An der ansonsten menschenleeren S-Bahn Station am Frankfurter Waldstadion befindet sich nur die 7C. Einige von ihnen betrachten die Fußballmosaike an der Wand. Beschwingt von ihrem Vorhaben, dem Training der Frankfurter Eintracht beizuwohnen, setzen sie ihren Weg in Richtung Stadion fort. Der Platz vor dem Stadion ist wie ausgestorben, alle Buden sind geschlossen. Um den Trainingsplatz neben dem Stadion haben sich bereits einige andere Schaulustige und Journalisten versammelt. Auf dem Feld kann man gerade die Spieler der Eintracht beim Aufwärmen beobachten. Sie joggen von einem Tor zum anderen, auf unterschiedlichste Art und Weise: Manche laufen vorwärts, andere seitwärts oder rückwärts. Nach dem Aufwärmen wird das Passen trainiert. Währenddessen perfektionieren der Torwart und seine Vertreter ihre Fähigkeit, Bälle zu halten so gut wie möglich. Überwacht wird das Ganze von Trainer Friedhelm Funkel und Co-Trainer Armin Reutershahn. Auch, wenn diese darauf achten, dass alles richtig gemacht wird, verfehlen die Spieler so manchen Ball – auch Profi Fußballer sind eben nicht perfekt. Als nächstes steht Kopfballtraining auf dem Programm, zwischendurch immer wieder Dehnübungen. Nach ungefähr 5 Minuten gibt es eine Trinkpause, und alle Spieler versammeln sich um die Getränkekiste. „Ein Haufen voller Typen -ein echter Mädchentraum“, bemerkt eines der Mädchen der 7C ironisch. Nach der Trinkpause gibt es ein Übungsspiel, zwischendurch wieder Dehnübungen. Nach etwa sechzig bis siebzig Minuten ist das Training beendet. Die Spieler, erschöpft vom Training, versuchen(!), zu den Umkleidekabinen zu gelangen, vorher müssen sie allerdings noch an den begeisterten Fans vorbei. Nachdem die Spieler genügend Autogramme auf Taschen, Schuhe, Arme, Autogrammkarten,etc., gegeben haben, können sie sich endlich umziehen gehen. Die 7C und andere Fans postieren sich hartnäckig vor den Umkleidekabinen und warten gespannt auf die herauskommenden Spieler. Ochs, Caio & Co geben fleißig weiter Autogramme und posieren für zahlreiche Bilder. Mit Caio hat die 7C übrigens ein umfangreiches Interview geführt : ,,Olá!“ Als Kyriakos herauskommt, rennen einige Leute begeistert hin, weil sie ihn ohne seinen Nasenverband für Amanatidis halten. Die eingefleischten Eintrachtfans, die ihn erkannt haben, klären sie über ihren Irrtum auf, das Warten nimmt kein Ende. Nach circa einer Stunde, fast alle Spieler haben die Kabine mittlerweile verlassen und die 7C will so langsam gehen, da hört man aus Richtung der Kabinen Schritte. „Er kommt! Er kommt!“ Alle stellen sich auf ihre Positionen. Die Schritte kommen näher und näher... und am Ende sind es nur zwei Stadionmitarbeiter. Trotzdem recht fröhlich macht sich die 7C nach einem kurzen Abstecher in den Fanshop auf den Rückweg.
Von Sophie Schuster und Linda Dutta 7c


Fanshop

Man kommt ´rein und schon sind überall Eintrachtsachen zu sehen. Im Inneren ist alles mit Wappen und unterschriebenen Spielerpostern geschmückt. Von Trikots bis zu Tangas ist alles dabei. Zwei Flachbildschirmfernseher sind in einer hochgezogenen Wand eingebaut, auf dem läuft natürlich nonstop Fußball. Es gibt mehrere Kassen obwohl meist nur 1-2 genutzt werden. Die Beflaggungen, also Spielernamen und Nummern, werden beim Kauf im Shop auf einer bügeleisenähnlichen Apparatur auf das Trikot gepresst/gestanzt. Auf die Frage, welche Beflaggung am meisten erwünscht ist, wird Folgendes geantwortet: „Amanatidis (Stürmer, Kapitän) und Fenin (Stürmer, junges Supertalent) natürlich!“
Besonders beliebt sind auch unterschriebene Autogrammkarten, die von den „Fanshop-Mitarbeitern“ zu einem Set zusammengefügt werden. Naja, man kann die Sachen natürlich auch online kaufen, aber im Shop herrscht eine viel „Eintrachtlichere“ Atmosphäre.

Aleksander Dangubic 7c


Ein Besuch in der Sternwarte

Bei dem Besuch in der Sternwarte sammelten wir folgende Informationen:

Ägypter und Babylonier erbauten schon vor vielen Jahrtausenden Sternwarten, wo mit bloßem Auge beobachtet wurde.
Doch eigentlich „erfand“ Galileo Galilei die erste Sternwarte. Er baute das erste Teleskop, mit dem man die Sterne beobachten konnte. (Fernrohre wurden vorher schon für die Schifffahrt genutzt).
Da er mit dem Fernrohr direkt in die Sonne schaute, wurde er irgendwann blind. Damit so etwas heute nicht mehr passiert, benutzt man Filter, die nur ein Tausendstel des Lichtes in das Auge des Betrachters fallen lassen, diese Menge an Licht ist für die Augen unschädlich.

Die Sternwarte in Frankfurt baute der Physikalische Verein 1907. Sie gehörte später zur Uni Frankfurt und war u.a. darauf spezialisiert, kleine Planeten zu beobachten und deren Bahnen zu berechnen.
Kleine Planeten oder Asteroiden haben einen Durchmesser von wenigen Metern bis zu einigen 100 Kilometern und befinden sich hauptsächlich zwischen den „großen Planeten“ Mars und Jupiter.

Schon 1824 gab es eine astronomische Beobachtungsstation auf dem Turm der Paulskirche. Diese war der Vorläufer der Sternwarte in Bockenheim, die heute als Volkssternwarte genutzt wird.

Der Physikalische Verein betreibt eine weitere und größere Sternwarte im Taunus. Man kann die Sterne besser im Taunus sehen, weil dort nicht so viel störendes Licht ist wie in der Stadt. Erst vor zwei Jahren wurden dort ein neuer kleiner Planet entdeckt.

Die größte Sternwarte befindet sich in Chile auf dem Berg Cerro Paranal und wird von der ESO betrieben. Mit den stärksten Teleskopen kann man hunderte Mio. Lichtjahre weit in dem Weltraum sehen.

Man sieht gut (in der Frankfurter Sternwarte): den Mond, die Sonne, die Venus, Sterne, Sonnen- und Mondfinsternisse und (mit einem speziellen Sonnenfilter) Gasausbrüche auf der Sonne.

Lars Christian, Florian Meyer, Felix Krug, Ismena Opasalla, Aylin Günesch 6c

Quelle : Interview mit Martin Stammberger


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