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"Gagern sucht das Super-Buch"

Text:
Dr. Gustav Schmiz
Letzte Änderung:
12.03.2008
Verantwortliche/r:
Markus Thiemel

"Gagern sucht das Super-Buch"

... das Text-Ranking des Deutsch-Leistungskurses kurz vor dem Abi

Wie wir wissen, hatte schon Paris ein angenehmes Problem: Der Priamos-Sprössling hatte zwischen den drei Inkarnationen der Schönheit: Aphrodite, Hera und Athena zu wählen, wer denn die Schönste sei im Lande.
So war es schon immer ein interessantes Gesellschaftsspiel, Künstler, Kulturereignisse, Kunstprodukte und auch literarische Texte nach subjektiver Beliebtheit und persönlicher Bedeutung einzustufen – zur eigenen Selbstvergewisserung und zur Anregung für andere. So geschehen im Deutsch-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 13, der vom Kursleiter nach vollendeter Arbeit über die verschiedenen Kurshalbjahre hinweg jetzt kurz vor dem schriftlichen Abi nach dem individuellen Lieblingstext aus dem Lektürekanon des zentralistischen „Landesabiturs“ gefragt wurde. Neben der bloßen Nennung des favorisierten Textes sollten möglichst auch Argumente – Form und Inhalt betreffend – genannt werden. Zunächst – vielleicht als Lektüre- und Gesprächsanregung für die Besucher unserer Homepage – die Abfolge der literarischen Hitliste; dann einige Argumente aus der Feder der SchülerInnen, die mit der Auswahl des Buches genannt wurden.
Viel Spaß bei der Diskussion der Ergebnisse !



- Platz 1 mit 6 Stimmen:


Kafkas Kurzroman über eine Familientragödie: „Die Verwandlung“



- Platz 2 mit 4 Stimmen:


Goethes Klassiker über den großen Hexenmeister und genialen Womanizer: „Faust“



- Platz 3 mit 3 Stimmen:


Frischs Abgesang auf den modernen technikfixierten Menschen: „Homo faber“



- Platz 4 mit 2 Stimmen:


E.T.A. Hoffmanns romantische Gruselnovelle über einen wahnsinnigen Dichter: „Der Sandmann“



- Platz 5 mit 1 Stimme:


Der 800-Seiten-Roman des deutschen Literatur-Nobelpreisträgers (anno 1929) Thomas Mann mit seiner Familiensaga über die Dekadenz einer norddeutschen Kaufmannsfamilie: „Buddenbrooks“

Auf die Restplätze „unter ferner liefen“ wurden ohne Stimme verwiesen: Schillers Intrigen-Drama „Don Carlos“; Fontanes Abrechnung mit der preußischen frauenfeindlichen Gesellschaft am Ausgang des 19. Jahrhunderts: „Effi Briest“; Büchners offenes Drama über einen sozial deklassierten und dadurch wahnsinnigen Frauenmörder „Woyzeck“ und schließlich Brechts episches Theater um den Märtyrer der Wissenschaft: „Galileo Galilei“.

Und hier noch einige Stimmen dazu aus dem Kurs:

  • Kafkas „Verwandlung“: Ergreifend geschrieben mit Realitätsbezug. Ist meine Familie so ähnlich ?
  • Kafka, der schrieb seine Geschichte wenigstens mit Herzblut.
  • „Faust“, ein zeitloser Klassiker, den man gelesen haben muss. Und gar nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte.
  • „Faust“, ein Buch mit vielen mitreißenden Themen: Kampf zwischen Gut und Böse, Streben nach dem Göttlichen, tragisches Liebesgeschick.
  • „Homo faber“: Antike Mythologie (Ödipus, Eumeniden, Venus u.a.) im modernen Gewand, einfach super. Für Griechisch- und Lateinlernende ein Muss. In der Form etwas kompliziert gemacht, aber noch gut lesbar.
  • „Sandmann“, eine gelungene Psycho-Analyse eines jungen Mannes in meinem Alter, der dem Wahnsinn verfällt – Wahnsinn !
  • „Buddenbrooks“, ein dicker Wälzer zum Schmökern, der zeigt, dass es im Leben ganz schnell bergab gehen kann, wenn man nicht aufpasst. Literatur als Lebenshilfe. So etwas hätten wir mehr lesen sollen, weniger Texte, bei denen durchgeknallte Wahnsinnige die Hauptrolle spielen !

Dr. Gustav Schmiz (Kursleiter LK Deutsch 13)


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